Lernort Staatsregierung

Am Donnerstag, den 16.11. 2023 war es soweit: Die Klasse 10 a hatte eine der begehrten Einladungen in den „Lernort Staatsregierung“ von der Landeszentrale für politische Bildung erhalten und hatte so die Gelegenheit, sich den Regierungssitz von Dr. Markus Söder und das Umwelt- und Verbraucherschutzministerium genauer anzusehen. Angestrebtes Ziel der Teilnahme am „Lernort Staatsregierung“ ist es, den Schülerinnen und Schülern die bayerische Politik so anschaulich zu vermitteln und so nahe wie möglich zu bringen, so dass sie spüren können, dass die Arbeitsbereiche des Ministerpräsidenten und seiner Ministeri*innen samt den politischen Sachthemen für sie nicht nur zugänglich sind, sondern auch mit den Verantwortlichen diskutiert und hinterfragt werden dürfen.

Am Vormittag stand das Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV) auf dem Programm, wo uns Frau Barbara Weishaupt von der Landeszentrale für Politische Bildung begrüßte und uns den ganzen Tag über betreute. Nach einer leckeren Brotzeit und kleinen „give aways“ konnte der Tag beginnen.

Zunächst erhielten die Schüler*innen von Dr. Rüdiger Detsch, dem Ministerialdirektor des Hauses, einen Überblick über die einzelnen Abteilungen und Aufgaben des Ministeriums. Sehr treffend bezeichnet er sein Haus als „Lebensministerium“, einfach deshalb, weil es sich tatsächlich verantwortungsvoll und lösungsorientiert mit den grundlegenden Anforderungen des täglichen Lebens der Bürger*innen beschäftigt. In diesem Ministerium sind ca. 600 Mitarbeiter*innen unterschiedlichster Abschlüsse und Ausbildungsrichtungen tätig, ein „bunter Haufen“ (Dr. Detsch), dem ca. 1 Mrd. (von ca. 70 Mrd.) des gesamten Haushaltsvolumens in Bayern zur Verfügung steht. Da sich die Aufgabenbereiche des StMUV mit denen anderer Ressorts häufig überschneiden, geht es immer auch darum, Ausgleich und Kompromisse zu finden. Dr. Detsch schilderte den Schüler*innen seinen beruflichen Werdegang, er studierte Diplom-Forstwirtschaft an der LMU bevor er dann schließlich ins StMUV kam. Mit seiner ruhigen und sympathischen Art schuf er schnell eine vertrauensvolle Atmosphäre und kam so sehr leicht mit den Schüler*innen ins Gespräch.

Anschließend hielt Frau Johanna Scherk den Schüler*innen ihren sehr informativen Fachvortrag zum Thema: „Shoppen, Reisen, Internet – meine Rechte als Verbraucher“. Dieses Thema hatten die Schüler*innen im Vorfeld zu ihrem Favoriten gewählt. Und nun erfuhren sie die wichtigsten Details, auf die sie beim Einkauf im Laden und im Internet achten müssen, die Rechte, die jeder Fahrgast beim Reisen hat und schließlich wohin man sich wenden kann, wenn etwas schief gelaufen ist und man Hilfe benötigt. Erste Anlaufstelle kann hier das Verbraucherportal Bayern (eigene Seite des StMUV) sein sowie die Verbraucherzentralen, bevor man im heikelsten Fall eventuell doch einen Anwalt einschalten muss, der den ganzen Paragraphen-Dschungel durchblickt.

Und dann war es endlich soweit, wir durften in das Büro von Thorsten Glauber, FW, dem Staatsminister für Umwelt- und Verbraucherschutz. Von seinen beiden Mitarbeiter*innen erfuhren wir, wie eine typische Arbeitswoche dieses Ministers aussieht, welche Dienstwägen er fährt und vieles mehr. Vor der „green-wall“ – eine Wand voller echter Grünpflanzen – in seinem architektonisch sehr kühl, sachlich und schnörkellos gestalteten Arbeitszimmer, in dem die Farben schwarz und grau dominierten, durften wir unser Klassenfoto aufnehmen, bevor wir in der Kantine des Ministeriums ein sehr leckeres Mittagessen bekamen.

Und dass unsere Schüler*innen wirklich Ahnung von der bayerischen Politik hatten, stellten sie in dem anschließenden Quiz unter Beweis, in dem sie die richtigen Antworten souverän „abräumten“. Dafür bekamen sie nicht nur ein Lob von Frau Weishaupt, sondern auch noch Sitzkissen als kleine Siegestrophäen.

Am Nachmittag stand schließlich die Bayerische Staatskanzlei im Mittelpunkt. Die gläserne Orangerie mit seinen exotischen Grünpflanzen, die tatsächlich Früchte trugen, faszinierte uns alle, nicht zuletzt auch deshalb, weil damit die Assoziation von transparenter Arbeit im Kabinett beim Betrachter geweckt werden soll. Harmonisch schließen sich daran die alten Marmorfassaden des ehemaligen Armeemuseums an. Im repräsentativen Kuppelsaal mit dem Rednerpult zwischen den Säulen, das die Schüler’innen magisch anzog (hier mussten viele Fotos gemacht werden) finden Preisverleihungen und viele andere wichtige Veranstaltungen statt. In der ganzen Staatskanzlei finden sich zahlreiche Kunstwerke junger Künstler. Über die „Himmelstreppe“ ging es hinauf in den Kabinettssaal, der auf der einen Seite von einer großen Fensterfront, auf der anderen von einer „green-wall“ eingerahmt ist. Die Farbe grün und das Tageslicht geben diesem Raum eine gewisse Leichtigkeit. Für die Schüler*innen war dieser Kabinettssaal eines der größten Highlights des Tages – zumal man als Besucher viel Glück haben muss, dass man diesen Raum betreten darf. Jeder Schüler konnte sich für ein paar Minuten als der Minister fühlen, auf dessen Stuhl er saß, wobei der begehrteste Stuhl natürlich der des Ministerpräsidenten war. Die Aussicht auf das Prinz Carl Palais, dem Amtssitz des Bayerischen Ministerpräsidenten zwischen Hofgarten und Englischem Garten, war ebenfalls traumhaft. An der gehissten Fahne konnten wir erkennen, dass Dr. Markus Söder im Haus war.

Somit ging ein für alle – die Schüler*innen und die sie begleitenden Lehrkräfte Maria Gerteisz und Bastian Ligniez-  hochinteressanter Tag zu Ende. „Schön, dass sich die Mitarbeiter*innen der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildung und im Ministerium so viel Zeit für uns genommen haben, so konnten wir unglaublich viel Interessantes erfahren“, so Sezer. Kieron war vom Ausblick aus dem Arbeitszimmer des Ministers richtig begeistert: „Da kann man ja sogar die Berge sehen! Ein wundervoller Arbeitsplatz, ein wahnsinnig tolles Flair von Natur mitten in der Stadt!“ Für Deniz blieb der Kabinettssaal unvergesslich: „Ich saß auf dem Platz von Dr. Markus Söder, ein gigantischer Kabinettstisch, wenn wir ihm jetzt noch persönlich begegnet wären…!“ Das wird vorerst ein Traum bleiben, aber die Schüler*innen wussten in der Nachbetrachtung den Wert dieses hochinformativen Tages sehr zu schätzen und dankten allen Beteiligten für das Zustandekommen dieser Exkursion.

Maria Gerteisz, M.A.

Französisch, PuG