Ein Leben für den Widerstand
Carl Friedrich Goerdeler - ein Leben für den Widerstand
„Widerstand leisten, wenn es moralisch richtig ist, aber gleichzeitig gefährlich. Wie geht das?“. Dieses Zitat aus der Sendung des BR1 zur Veranstaltung „Faces for the Names“ des Vereins J.E.W.S. in Kooperation mit dem Bayerischen Ministerium der Justiz fast die Fragestellung, mit der sich die Schüler*innen Aulona, Sophia, Lara, Muhammed, Florian und Sebastian der Klasse 9b der Städtischen Wilhelm-Röntgen-Realschule beschäftigten, sehr gut zusammen. Der Verein und das Bayerische Ministerium der Justiz luden Schüler*innen verschiedenster Schularten ein, sich mit Personen, die im Nationalsozialismus Widerstand leisteten, auseinanderzusetzen und ihre Ergebnisse am Montag, den 17.07.2023 im Saal 270 des Justizpalastes, jenem Saal, in dem die Mitglieder der Weißen Rose zum Tode verurteilt wurden, unter den Augen des Staatsministers Georg Eisenreich vorzustellen:
Die Schüler*innen kamen bei ihren Recherchen für das Projekt mit dem Urenkel des konservativen Widerstandskämpfers Carl Friedrich Goerdeler in Kontakt und baten ihn zunächst, zahlreiche Fragen zu seinem Urgroßvater zu beantworten. Zu guter Letzt reifte bei den Beteiligten die Idee, Herrn Goerdeler in ihre Präsentation als Interviewpartner einzubinden. Die Freude war riesig, als die Schüler*innen eine Zusage bekamen. Herr Goerdelers Erzählungen und die Präsentation der Schülergruppe ergänzten sich synergetisch. Wenn Geschichte fassbar und lebendig wird, ist sie umso spannender! Im Justizpalast präsentierten die Schüler Muhammed und Florian zuerst eine selbst erstellte Website mit biografischen Daten zu Carl Friedrich Goerdeler. Im Anschluss interviewten die Schüler*innen Lara, Sophia, Sebastian und Aulona Herrn Goerdeler, der den Anwesenden einen sehr persönlichen Einblick in die Lebensgeschichte seines Urgroßvaters und seine Leistungen im Widerstand gegen die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft gewährte. Unter anderem berichtete er von den Leiden seiner Familie, die nach der Ermordung seines Urgroßvaters in Berlin von den Nationalsozialisten in Sippenhaft genommen wurde. Auch schilderte er das Schicksal eines Onkels, der in einem Heim im nationalsozialistischen Sinne umerzogen werden sollte. Erst nach dem Krieg fand die Familie endlich wieder zusammen!
Herr Goerdeler und die Schüler*innen freuten sich sehr über die große Resonanz für ihre Arbeit und feierten ihren Erfolg mit einem Interview für den BR.
Bastian Ligniez, RSK