Demokratiebildung

Warum sich Dr. Markus Söder gerne beim Essen fotografieren lässt mit Dr. Roman Deininger

Warum sich Dr. Markus Söder gerne beim Essen fotografieren lässt!

Dies und vieles andere mehr erklärte am Donnerstag, den 19.01.2023, Dr. Roman Deininger, Chefreporter der Süddeutschen Zeitung, den Schüler*innen der 10. Klassen der Wilhelm-Röntgen-Realschule in Neuperlach auf seine ihm eigene humorvolle und höchst unterhaltsame Art und Weise. 

Während viele Politiker, so Dr. Deininger, Fotos beim Essen scheuen, weil ja noch etwas Senf an den Mundwinkeln kleben könnte oder es einfach ein unvorteilhaftes Bild abgibt, wenn die Kamera einen kauenden und halboffenen Mund einfängt, wisse Dr. Markus Söder, den Herr Dr. Deiniger seit Jahren journalistisch begleitet, auch mit dem Essen eine starke politische Botschaft zu verbinden. Und so erfuhren wir heute genau, wie Markus Söder tickt, vor allem auch, wie er scheinbar ganz Banales mit hochpolitischer Semantik auflädt. Nicht alle Politiker*innen sind beim Umgang mit Journalisten so offen wie Dr. Markus Söder; viele sind höchst vorsichtig; Pressestatements werden akribisch vorbereitet und vorgetragenAuch ähneln Politiker*innen oft Lehrer*innen in der Schule: Das, was ihnen wichtig ist, wiederholen sie immer wieder, solange, bis ein Journalist das Gesagte notiert

Herr Deininger plauderte aus seinem unerschöpflichen journalistischen Nähkästchen und er machte dies höchst professionell: Scharfsinnige Analysen kleidete er in locker-leicht klingende Sätze, er führte uns anekdotenreich vor Augen, dass das belangloseste Detail mit wichtigen politischen Botschaften verbunden ist. Er bricht eine Lanze für die Politiker*innen, die oft im Kreuzfeuer der Kritik stehen. Er zeigte anschaulich, dass Politiker*innen auch nur Menschen sind, die durchaus ehrlich versuchen, für das Volk das Richtige zu tun. Dieser positiv-optimistische Denkansatz hebt sich wohltuend vom unaufhörlichen Politiker*innenbashing ab und stärkt unsere momentan sehr angeschlagenen politischen Kultur! 

Zu den Interviewpartnern von Dr. Roman Deininger gehören ebenfalls Filmstars wie George Clooney, Nicole Kidman, Musiker wie Bruce Springsteen und viele andere berühmte Namen mehr. Doch diejenigen, die die tiefsten Spuren in seinem Innersten hinterlassen haben, sind nicht die Sternchen aus der Glitzer- und Glamourwelt oder Politiker*innen, sondern es sind Leute, wie der bereits verstorbene SZ-Journalist Herbert Riehl-Heyse oder auch (junge) Menschen, die mit schweren Schicksalen zu kämpfen haben. 

Der berufliche Werdegang von Dr. Roman Deininger begann in seiner Heimatstadt Ingolstadt, wo er im Donaukurier über Eishockeyspiele berichtete und es gar nicht fassen konnte, dass man für so etwas Geld bekam. Heute ist er ein renommierter, hoch angesehener Journalist und Autor, der aus dem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben Bayerns, Deutschlands, Europas und der Welt nicht mehr wegzudenken ist. Mit ihm stand ein Journalist vor den Schülern, der seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt, einen Beruf, an dem er schätzt, dass man seinen Interessen gemäß reden und schreiben kann, der einen ziemlich frei agieren lässt, der aber nicht dafür geeignet ist, Reichtümer anzuhäufen. 

Ganz offen gab Dr. Roman Deininger zu, dass aufgrund des Zeitdrucks Fehler passieren, viele Artikel müssten schnell geschrieben werden, so dass hin und wieder Formulierungen geschrieben werden, die für manche Menschen beleidigend sind – ohne dass man dies beabsichtigt hat – und die man nachher aufrichtig bedauert. Aber ändern lässt es sich halt auch nicht mehr. Vor allem aber brauche man ein dickes Fell, denn es gibt Leserbriefe, die sehr verletzend sind – ein paar Kostproben davon las Herr Deininger vor – man traute seinen Ohren kaum! 

Die Zeit mit ihm verflog viel zu schnell, die Schüler*innen hatten viele Fragen, man interessierte sich füreinander, man redetet miteinander. Er behandelte die Schüler*innen auf Augenhöhe, das schuf sofort Vertrauen. Es waren zwei beeindruckende Schulstunden, die die Schüler*innen lange in Erinnerung behalten werden. Sogar beim Hinausgehen hielten ihn die Schüler*innen noch mit Fragen zurück, die er geduldig und ausführlich beantwortete. Er hätte liebend gerne noch länger bleiben können. 

Einige Schüler*innen kommentierten anschließend umgehend und mit viel Begeisterung die Veranstaltung, die Maria Gerteisz als Lehrerin für Politik und Gesellschaft organisierte und vorbereitete. So fasst Mina aus der Klasse 10 c den Auftritt von Dr. Roman Deininger wie folgt zusammen: „Er ist ein Journalist mit Leib und Seele, durch und durch, man sieht, er liebt und lebt seinen Beruf, es war fantastisch!“ Defne, Klasse 10c, fügte noch an: „Er war so ehrlich, so offen, so sympathisch, so humorvoll!“ Mehdi, Klasse 10c, meinte: „Es war beeindruckend, so viele private Einblicke in das Leben von Politiker*innen, aber auch in das Leben von ihm selbst zu erhalten, er war uns irgendwie sehr nah.“ Yousef aus der Klasse 10 a stellte fest: „Dr. Roman Deininger ist höchst professionell, sehr korrekt, er spricht verständlich, wir haben mit diesem Journalisten viel Spaß gehabt.“ Jonas, Klasse 10a, meinte: „Es war so schön, ihm zuzuhören, für mich war es neu, dass Journalisten so nah an den Politker*innen dran sind, Dr. Roman Deininger hat alles so herrlich erzählt.“ 

Und auch er war von unseren Schüler*innen begeistert, er fand sie lebendig, interessiert, es habe ihm Spaß gemacht. 

Vielen herzlichen Dank, Herr Dr. Deininger, dass Sie bei uns waren!

Maria Gerteisz, M.A.

StRin (RS)