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Nachwuchsakademie

Nejla Causevic, Klasse 9 a der Städtischen Wilhelm-Röntgen-Realschule, in der Tutzinger Nachwuchsakademie „Kommunalpolitik“

Es war ein traumhafter Sommertag und eine kleine, fantastische Runde, die sich am Dienstag, den 30. Juli 2024 von 10 Uhr bis 17:45 Uhr in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing am Starnberger See traf. Zu dieser Veranstaltung luden Dr. Gero Kellermann, Dozent für Staats- und Verfassungsrecht sowie Rechtspolitik in der Akademie, gemeinsam mit Paul Friedrich, dem Vorsitzenden des Tutzinger Jugendbeirats und Juliana Gräfin von Brühl-Störlein, der 2. Vorsitzenden des Dachverbands der bayerischen Jugendvertretungen e.V und ebenfalls Tutzinger Jugendbeirätin ein – und Nejla ergriff diese Gelegenheit beim Schopfe und fuhr gemeinsam mit Maria Gerteisz, Lehrerin für PuG und Französisch an der Städtischen Wilhelm-Röntgen-Realschule mit dem Zug nach Tutzing.

Pünktlich um 10 Uhr saß Nejla in einem wunderschönen Seminarraum mitten in einer locker – sympathischen Runde von aufgeschlossenen und politisch interessierten Schülern aus dem Tutzinger Gymnasium und den Münchner Fachoberschulen. Diese Jugendlichen arbeiten bereits sehr aktiv in Jugendbeiräten auf kommunaler Ebene mit und versuchen stetig, Ihren Anliegen nicht nur Gehör in der Politik zu verschaffen, sondern diese auch durchzusetzen. Damit solch ein wichtiges Engagement nicht in Frust und Resignation endet, sondern tatsächlich Früchte tragen kann, dafür bekamen die Jugendlichen an diesem Tag wertvolle Tipps: Von Hans-Peter Mayer, dem Direktor des Bayerischen Gemeindetages, lernten sie am Vormittag, wie die kommunale Ebene in Bayern in einem Geflecht von Gesetzen, Verordnungen und Satzungen funktioniert, wobei immer ein ausgeglichener Haushalt das anvisierte Ziel ist, dem manch gute und wichtige Vorhaben geopfert werden müssen. Am Nachmittag lernten die Jugendlichen in Vorträgen und Workshops, was eine gute Jugendvertretung ausmacht, wie man sich intern am besten organisiert und auch rhetorisch wirksam nach außen auftreten kann. Diese Workshops waren nicht nur sehr kurzweilig und unterhaltsam, sondern zeigten gut umsetzbare kleine Kniffe auf, die jedes Plädoyer, jede kleine Rede vor Publikum, jeden Auftritt packender gestalten können. Dazwischen gab es immer wieder offene Austauschrunden und kleine Pausen. Für das leibliche Wohl war allumfassend und aufs Vorbildlichste gesorgt und Dr. Kellermann nahm sich auch noch die Zeit, die Jugendlichen durch die Räumlichkeiten der Akademie bis hinunter zum Steg zu führen.

Nejla war von diesem Tag begeistert und betonte: „Ganz besonders gut haben mir die Workshops am Nachmittag gefallen, da ich hier eigene Ideen einbringen konnte, das war richtig spannend und hat mir enorm viel Spaß gemacht. Dr. Kellermann und alle anderen Referenten waren sehr offen und freundlich, ihre Vorträge klar und motivierend, es war einfach schön, dabei zu ein. Und die Führung durch die Akademie war echt beeindruckend. Den Blick vom Steg auf den schier endlos erscheinenden Starnberger See, der unter der Sonne und dem strahlend blauen Himmel nur so glitzerte, auf die vielen Boote und die Berge werde ich so schnell nicht vergessen. Dieses Postkartenmotiv nehme ich für eine Weile mit in mein kleines Zimmer. Das war ein traumhafter Ort!“

An diesem Tag war es zweifellos gelungen, den in Jugendbeiräten bereits engagierten Jugendlichen, aber auch denen, die dies noch tun wollen, eine wertschätzende Bühne zu bieten, wo sie sich austauschen konnten, wo man gesehen hat, dass Fröhlichkeit, Jugend, Humor und Politik sehr, sehr gut zusammenpassen, dass ein gemeinsames Engagement die Durchsetzungskraft erhöht und unglaublich viel Spaß macht.

Für Nejla war am Ende des Tages klar: Egal woher du kommst, egal ob arm oder reich, wichtig ist, gemeinsam mit anderen an einem Strang zu ziehen, mutig und geschickt seine Wünsche und Ideen zu formulieren und sich effektiv zu organisieren. Wichtig ist, die Begeisterung für Politik gemeinsam mit vielen jungen Menschen zu entdecken und hochzuhalten, sich auch durch Rückschläge nie entmutigen zu lassen, sondern immer wieder seine Forderungen gut vernehmbar und mit Nachdruck zu vertreten.

Deshalb mein Zuruf: „Schön, Nejla, dass du dabei gewesen bist, aktiv mitgemacht und deine Meinung souverän vertreten hast und vor allem: dass sich dein Interesse für Politik entscheidend vergrößert hat und du jetzt sogar Lust auf weitere politische Aktivitäten im kommenden Schuljahr hast! Bravo!

Maria Gerteisz, M.A.

Lehrerin für PuG und Französisch