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Je suis un rêveur – Atelier de la classe 10 b avec le slameur québécois ElémoElementor

«Je suis un rêveur» - Atelier de la classe 10 b avec le slameur québécois Elémo

Was hatte doch die Französischgruppe der Klasse 10 b für ein unglaubliches Losglück !  Sie hätten es kaum zu träumen gewagt und plötzlich war es Realität : sie durften gemeinsam mit ihrer Französischlehrerin Maria Gerteisz am Montag, den 30.09.2024 am Nachmittag an einem Workshop mit Elémo im Institut français de Munich teilnehmen.

Beworben hatten wir uns dafür bereits in den Sommerferien und unsere Glücksfee war kurz vor Schuljahresbeginn Marie-Laure Canteloube, Attachée für Sprache und Bildung im Münchner Institut français. « Quelle chance et quelle joie ! »

Wer ist Elémo bzw. mit bürgerlichem Namen Marc-Olivier Jean und was macht er? –

Wir durften ihn näher kennenlernen und soviel gleich vorweg : Mit seiner fulminanten Ausstrahlung, seinem strahlenden Charisma, seinem ansteckenden Optimismus, mit seiner kraftvollen Leidenschaft und seinem aufmunternden Lächeln hat er sich sofort in die Herzen seines jungen Publikums gespielt bzw. « geslamt ».

Elémo ist der wichtigste Slam-Poet aus dem frankophonen Québec und dort sehr populär. Doch was ist überhaupt ein Slam ? Elémo führte die Schüler*innen in dieses Geheimnis ein, indem er sich mit einem mitreißenden Slam vorstellte : « Je suis »…. un magicien auf zwischenmenschlicher Beziehung, un artiste qui aime faire de l’art, ohne dabei gleich ans große Geldverdienen zu denken, un cerf volant, der eines Tages den Himmel berühren möchte …mit all seinen poetischen Vergleichen, seinen Reimen und Gesten versprühte er riesengroße Lebensfreude und nahm die Schüler*innen dabei mit.

Die Schüler*innen lernten, dass ein Slam kein langsamer Rap ist, nein, ein Slam ist ein Gedicht, das man schreibt, auswendig lernt und dann vorträgt – die Performance macht den Slam aus. Im Gegensatz zum Rap gibt es beim Slam vor Publikum keine Musik, keine Accessoires, keinen Anzug, kein Kostüm, man arbeitet nur mit der Stimme, drei Minuten lang. Der Erfinder des Slam, Marc Smith, ein Amerikaner, wollte Gedichte einfach weniger langweilig machen, die Aufmerksamkeit der Zuhörer auch für Gedichte einfangen. Slam ist ein onomatopoetischer Ausdruck, der so etwas wie lautes Krachen und Knallen ausdrücken möchte.

Der Slameur verwendet Reime, Wortspiele und viele Modulationen in seiner Stimme. Im Vordergrund steht aber die Poesie. Ein Slameur vor Publikum arbeitet ohne Musik, doch es gibt eine kleine Ausnahme : Wenn man eine CD im Studio aufnimmt, unterlegt man den Slam oft mit Musik, denn dort fehlt das Live-Publikum. Grand Corps Malade – im Unterricht haben wir sein « Mesdames » näher betrachte – hat den Slam so populär gemacht, dass man den Slam mittlerweile als Musikstil betrachtet – auch wenn er vor Publikum ohne Musik per-formt wird.

Mit diesen grundlegenden Informationen ausgestattet, durften sich die Schüler*innen dann selbst ans Schreiben machen. Elémo erwies sich dabei als geduldiger, ambitionierter und stets motivierender Schreib-Coach, der den Schüler*innen mit Rat und Tat zur Seite stand. Den Schüler*innen machte es richtig Spaß, mit seiner Unterstützung « slameur » zu spielen. Auch ihr Thema hieß « Je suis » : Das Schreiben eines Gedichts erwies sich als ein Handwerk, das systematisch und überlegt angegangen werden muss : Zunächst ging es an die Stoffsammlung, man suchte Adjektive, Vergleiche, Reime, um dann kreativ und ideenreich einen schönen Vers zu zimmern. Diese oft geglückten, manchmal auch mißglückten Eigenproduktion durften die Schüler*innen am Schluss vortragen, dabei spürte man auch bei ihnen etwas von der « joie de vivre » eines Elémo, seiner Lebens- und Slameur-freude, die sich auf die Schüler*innen übertrug. Elémo verstand es, die Schüler*innen zu begeistern, er war einfach einer von ihnen, unglaublich nahbar, ohne Starallüren. Genau deshalb gelang es ihm, sie zu kleinen reimenden Versen zu animieren und viele von ihnen zum Träumen anzuregen. „Nous sommes tous des rêveurs …“

Merci Elémo, merci Mme Canteloube, dass wir diesen wunderbaren Nachmittag mit Elémo im Institut français erleben durften ! Es hat uns unbeschreiblich viel Spaß gemacht ! Und dass die Schüler*innen dabei auf äußerst unterhaltsame Weise ein intensives « bain de langue » erfuhren und sogar richtig viel verstanden haben, erfüllte alle zusätzlich mit ein bisschen Stolz. So schnell werden wir diesen eindrucksvollen Nachmittag nicht vergessen. Elémo hat sich einen festen Platz in unseren Ohren und Herzen gesichert!

Maria Gerteisz, M.A.

Lehrerin für PuG und Französisch